Zusammenhänge zwischen kolonialem Narrativ und europäischer Marktentwicklung (1526-1556)
Diese Dissertation leistet einen Beitrag zur kolonialgeschichtlichen Forschung der Frühen Neuzeit als eine kulturwissenschaftliche Wirtschafts-Kolonialgeschichte. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich von den ersten Festlandexpeditionen in Südamerika bis zum Staatsbankrott der spanischen Krone 1556. Bestimmt wurde diese Zeit nicht nur durch die Kolonisierung, sondern durch die Entwicklung internationaler Kreditmärkte, deren Potenzial, so die These, entscheidend bestimmt wurde durch die Kraft des Narrativs um „El Dorado“.
Methodisch vereint werden wirtschaftshistorische kulturwissenschaftliche Perspektiven in Form einer Fallstudie. Stellvertretend für Akteure der Kolonialunternehmung wird die Zusammenarbeit zwischen Kaufmannsfamilien der deutsch-schweizerischen Bodenseeregion und dem Handelshaus der Welser in Augsburg untersucht. Ausgangsthese ist, dass eine akteurs- und nicht unternehmensbezogene Analyse, die bisher in der Forschung nicht vorgenommen worden ist, Aufschluss geben kann über die erste Phase der Kolonisierung und die zentrale Frage, wie Teilnehmer der Kolonisierung glaubwürdige Erzählungen über ihnen gänzlich unbekannte Gebiete produzieren konnten, die sowohl ihre eigene Beteiligung rechtfertigten, als auch Kreditgeber zu hohen finanziellen Investitionen ermutigten.
Wissenschaftlicher Werdegang
im Sommersemester 2021 Gastwissenschaftlerin an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
seit Januar 2019 Promotionsstipendiatin der Stiftung der Deutschen Wirtschaft
seit April 2018 Doktorandin im Promotionsstudiengang Literaturwissenschaft
2014-2018 studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Kulturtheorie und kulturwissenschaftliche Methoden von Prof. Dr. Kirsten Mahlke
2010-2017 Studium der Fächer Hispanistik, Germanistik und Geschichte (1. Staatsexamen)