Veranstaltungsarchiv

Dienstag, 6. Juli 2021, 15.15h–18.00h; online unter: https://uni-konstanz.webex.com/join/albrecht.koschorke

Der exjugoslawische Raum wird heute von widersprüchlichen Narrativen (und kulturellen wie politischen Tendenzen) dominiert. Das früher sehr starke Hoffnungs- und Konsolidierungsmotiv „Europa“ wird von der politischen Elite weiter als Element des offiziellen Jargons eingesetzt; dagegen stehen immer stärkere Diskurse, die sich an Russland, Ungarn, der Türkei oder gar an China anlehnen. Ebenso ist eine (zumeist verdeckte) Rückbesinnung auf die Tradition des jugoslawischen Souveränismus zu beobachten. Eine Entsprechung finden diese Diskurse in der neoautoritären Praxis, die Florian Bieber in seinem neuen Buch beschrieben hat. Im Kurzvortrag wird der Versuch unternommen, eine erste Übersicht über die historische Entwicklung seit dem Zerfall Jugoslawiens und die gegenwärtigen Konstellationen im intellektuellen Leben und der Realpolitik in den Ländern des Westbalkans zu geben.

Begleitlektüre

Dejan Jovic: Yugoslavia: A State That Withered Away, Purdue University Press; 1st edition, 2008 8 (Daraus: Einleitung und Schlusswort)

Florian Bieber: The Rise of Authoritarianism in the Western Balkans. Palgrave Macmillan 2020. (Daraus besonders Kapitel 1 und 4)

Die begleitende Lektüre wird in einem Dropbox-Ordner zur Verfügung gestellt. Den Link erhalten Sie gerne auf Anfrage bei maria.kuberg@uni-konstanz.de.