ARTE ROMEIAS
20.-23. Juli 2017 in der Romeiasstraße 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17 in Singen
2018 wird in der Singener Romeiasstraße die Wohnanlage „Praxedis-Gärten“ gebaut.
Bevor dafür die 36 Arbeiterwohnungen von 1936 Ende dieses Jahres weichen müssen, übergab die Baugenossenschaft HEGAU eG die ausgedienten Wohnblocks an ganz besondere Zwischenmieter: Künstler und Kreative aller Sparten verwandelten das Gelände vier Wochen lang in einen FREIRAUM FÜR DIE KUNST. Atelier und Galerie auf Zeit, Experimentalraum und Bühne – ein für die Region einmaliges Kunstfestival! Vom 20. bis 23. Juli wurden die Häuser dann im Rahmen eines Festivals für das Publikum geöffnet. Kunstbetrachtung im Dialog mit den Künstlern, Performances, musikalische und andere Darbietungen sowie kulinarische Angebote lockten zahlreiche interessierte Besucher an.
Studierende des Studiengangs LKM begleiteten das Kunst-Projekt ARTE ROMEIAS dokumentarisch, vom Einzug der Kunstschaffenden über den Schaffensprozess bis hin zum 4-tägigen Festival. Aus dem dabei gesammelten Bild- und Videomaterial wird nun ein Katalog und ein Doku-Video entstehen.
Veranstaltungsprogramm als pdf
Presseberichte, Fotos und weitere Dokumene finden Sie bei der
Baugenossenschaft HEGAU eG
Nikola Irmer ANIMALERISCH
Kunstraum Kreuzlingen, 07. – 23. Juli 2017 (http://www.kunstraum-kreuzlingen.ch/animalerisch/)
Malerei zwischen Wissenschaft und Wunderkammer
Neue Arbeiten von der Berliner Künstlerin Nikola Irmer: Zusammen mit Studierenden der Universität Konstanz entsteht im Kunstraum Kreuzlingen eine Ausstellung mit doppeltem Boden (Lehrstuhl der Kunstwissenschaft bei Prof. Dr. Karin Leonhard, Kuratorin Sibylle Omlin) Die Berliner Künstlerin Nikola Irmer hat sich in ihrer Malerei der jüngsten Zeit vor allem der Präsentation von Tierpräparaten in naturhistorischen Sammlungsräumen gewidmet. Das Thema nimmt damit Bezug zum aktuellen Forschungsdiskurs des „Animal Turn“ auf, in dem tierethische, ökologische, aber auch wissenschaftshistorische Aspekte des Mensch-Tier-Verhältnisses – Stichwort „Der Mensch als das andere Tier“ – untersucht werden. Die Werke von Nikola Irmer zeigen ausgestellte tote Körper, die zugleich lebendig wirken. Die Besucher erhalten das Gefühl, dass das Faultier zufrieden lächelt oder die Vogelarmee im Glasschrank nur auf die Öffnung der Tür wartet, um davon zu fliegen. Auf diese Weise können Ästhetik und wissenschaftliche Taxidermie, Mensch und Tier, Natur und Kunst nebeneinander stehen und miteinander in Bezug gesetzt werden. Neben den malerischen und graphischen Arbeiten von Nikola Irmer im Ausstellungsraum wird ein weiterer Ausstellungsteil als zeitgenössische Wunderkammer gestaltet. Wunderkammern stellen das historische Fundament unserer heutigen Sammlungsgeschichte und Ausstellungskultur dar: Früher verfolgten Kuriositätenkabinette eine Wissensvermittlung auf ästhetischer, kultureller aber auch naturwissenschaftlicher Ebene. In bewusster Spannung zwischen den beiden Polen geht es in der Ausstellung ANIMALERISCH um die adäquate Schau der Bilder Nikola Irmers und zugleich um eine Reflexion über ihre Präsentations- und Rezeptionsbedingungen.
Filmische Dokumentation über die Entstehung der Ausstellung (Dateigröße 41 MB)
Pressestimmen:
Vernissage der Ausstellung ANIMALERISCH am 07.07.2017
50 Jahre Universität Konstanz – Eine Fotoausstellung
Bildungsturm Konstanz, 3.06.2016 – 16.07.2016 / ‚Bilderkeller‘ Universität Konstanz, 7.06.2016 – 7.07.2016
Eine Doppelausstellung im Konstanzer BildungsTURM und im „Bilderkeller“ der Universität Konstanz führte die Geschichte der Universität vor Augen. In den vergangenen fünfzig Jahren hat sich viel getan an der Universität Konstanz. Außer zahlreichen baulichen Veränderungen haben auch das Forschen, Lernen und Leben auf dem Campus einen Wandel erfahren.
In einem Seminar des Studiengangs LKM hatten die Studierenden historische Fotografien gesichtet, die ein Bild der Geschichte der Universität Konstanz entstehen lassen und neue Aufnahmen angefertigt. Darüber hinaus wurden zahlreiche weitere Zeitdokumente zusammen getragen: Vorlesungsverzeichnisse, über Jahre gesammelte Faltblätter und Plakate, die Titel vieler Ausgaben des uni'kon-Magazins, ein persönliches Fotoalbum und anderes mehr. Der Fokus der Ausstellung im BildungsTURM, die am Donnerstag, 2. Juni 2016, im Rahmen einer Vernissage eröffnet wurde, lag dabei nicht auf der Rolle einzelner Persönlichkeiten, sondern auf der Universität als dynamischem und anregendem Lebens-, Lern- und Arbeitsraum, denn das sei, so Bernd Stiegler, „entscheidend für die Idee einer Reformuniversität". Im BildungsTURM, wo vor allem historische Fotografien der Konstanzer Fotografen Heinz Finke und Franzis von Stechow gezeigt wurden, war es auch möglich, die Webdokumentation abzurufen, die ebenfalls zum 50. Geburtstag der Universität Konstanz als studentisches Projekt im Rahmen der Studiengänge LKM und Informatik entstanden ist. Als besonderes Highlight wurden originale Entwurfszeichnungen für das Signet der Universität Konstanz gezeigt, das von dem international bekannten Grafikdesigner Otl Aicher entworfen wurde, der 1953 die Hochschule für Gestaltung Ulm mit begründete und das optische Erscheinungsbild der Olympischen Spiele 1972 in München prägte.
Im ehemaligen Fahrradkeller der Universität auf dem Gießberg, der während der Jubiläumsfeierlichkeiten als „Bilderkeller“ in Erscheinung trat, wurde die Ausstellung durch Fotografien ergänzt, die die Studierenden selbst gemacht hatten. Zu sehen waren jeweils Serien zu unterschiedlichen Schwerpunktthemen wie Graffitis, Pinnwände und Schreibtische, sowie neue Blicke auf die Architektur der Universität. Ergänzt werden die Fotografien im „Bilderkeller“ durch historische Plakate.
Die Doppelausstellung ist vom 3. Juni bis 16. Juli 2016 im BildungsTURM der Stadt Konstanz und vom 7. Juni bis 7. Juli 2016 im ehemaligen Fahrradkeller der Universität („Bilderkeller“) zu sehen.
Tableaux Vivants
22. Januar 2016, Spiegelhalle Konstanz
Unter ‚tableaux vivants‘ oder ‚lebenden Bildern‘ werden Nachstellungen von Gemälden durch lebende Personen und reale Dinge verstanden. Diese für kurze Zeit stumm und bewegungslos verkörperten Arrangements stellen eine zwitterhafte Kunstpraxis auf der Schwelle zwischen bildender Kunst und Theater dar. Als frühe Form der Performancekunst zelebiert das tableau vivant den ästhetischen Genuss des doppelten Erkennens und spielt lustvoll mit dem Kippen zwischen Imagination und Wirklichkeit, Idee und Körper, Zitat und Original, Zwei- und Dreidimensionalität, Repräsention und Performanz.
Nach Vorläufern in der adligen Festkultur der frühen Neuzeit und einem ersten Aufkommen von tableaux im französischen Theater des 18. Jahrhunderts wurden lebende Bilder spätestens mit Goethes „Wahlverwandtschaften“ zu einer äußerst beliebten Form der gehobenen Unterhaltung in gebildeten Kreisen. Das Aufkommen der Fotografie verstärkte die Popularität im 19. Jahrhundert noch weiter, indem das neue Medium versuchte, den flüchtigen und bis dahin schwer zu dokumentierenden Zauber des ‚aufgeführten Bildes‘ festzuhalten.
Mit dem tableau vivant sind spezifische soziokulturelle, darstellerische und mediale Praktiken und Konzepte verbunden, denen nachzuspüren sich lohnt. Und das ‚Prinzip tableau vivant‘ lässt sich nicht nur in den film stills früher Hollywood-Filme, sondern auch in Arbeiten zeitgenössischer Performance-Künstler, Fotografen und Filmemachern wiederfinden.
Im Seminar wurde das Phänomen tableau vivant an ausgesuchten Beispielen unterschiedlicher Epochen kulturgeschichtlich und kunsttheoretisch untersucht und Anfang des Jahres 2016 wurden in einer öffentlichen Abschlussveranstaltung von den Studierenden selbst Bilder verkörpert. Das Event wurde unter der Leitung von Privatdozent Dr. Jürgen Stöhr und Diplom-Regisseur Jörg Lillich M.A., von den Studierenden organisatorisch und konzeptionell geplant. Halb Ausstellungseröffnung, halb Kunst-Party. Es wurden Fotografien, die während des Semesters entstanden sind, gezeigt und die selbst erarbeitete tableaux vivants live präsentiert.
Fotoausstellung: ‘Orientbilder. Fotografien 1850-1910’
19.02.2015 – 22.03.2015, Bildungsturm Konstanz
Unsere Vorstellungen vom Orient sind durch Bilder geprägt. Sie machen aus vielfältigen Ansichten ein einheitliches Bild. Eine besondere Rolle kommt dabei der Fotografie zu. Mit ihrer Erfindung stand dem Abendland seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ein besonders wirkungsvolles Instrument der visuellen Aneignung zur Verfügung.
Der Orient wurde bereits sehr früh von Photographen erkundet. Francis Frith unternimmt so etwa bereits Mitte der 1850er Jahre eine Reise ins Heilige Land, um die gläubigen Landsleuten mit authentischen Bildern versorgen zu können. Andere Photographen brachten von dort nicht nur Bilder der Ausgrabungen und Monumente, sondern auch Traumbilder mit heim, die die ferne Welt so zeigte, wie sie zu sein hatte: Haremsdamen rauchen Wasserpfeifen, Beduinen durchziehen mit Karawanen die Wüste und Derwische führen ihren traditionellen Tanz auf. Es entstand rasch eine Bilderindustrie, die auch von heimischen Photographen beliefert wurde. Diese produzierten Bilder des eigenen Landes für den europäischen Markt und modellierten Stereotype des Orientalismus.
Die zahlreichen Fotografien aus Ägypten, dem damaligen Palästina, der Türkei und Nordafrika zeigen daher vor allem das, wofür sich die westlichen Besucher besonders interessierten. Sie nehmen das, was ihnen fremd war, in den Blick: das Andere des Okzidents. Es waren zuerst die Jahrtausende alten Monumente und die exotische Landschaft, schließlich die Menschen mit ihren Sitten und Gebräuchen. Die Ausstellung im Bildungsturm der Stadt Konstanz zeichnete mit einer repräsentativen Auswahl von frühen Aufnahmen den Weg der «fotografischen Eroberung» des Morgenlandes nach. Die Ausstellung und der begleitende Katalog, der im Verlag Weissbooks erscheint, gingen zurück auf ein zweisemestriges Projektseminar der Universität Konstanz, das unter der Leitung von Prof. Dr. phil. Felix Thürlemann und Prof. Dr. Bernd Stiegler von Studierenden des Fachbereichs LKM konzipiert und organisiert wurde.
03.03.2015, Bericht in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung