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„Die heutige Situation“ – Vadim Sidur zum 100. Geburtstag 
Einführung:  Renata von Maydell
Lesung:  Antonia Braun und Bernhard Hanuschik

Am 28.6.2024 um 14.00 Uhr bei der Skulptur im Hockgraben (https://www.lkm.uni-konstanz.de/otg/touren.php?ID=30&item_ID=1)

Der Treffpunkt für diejenigen, die den Weg dorthin nicht kennen, ist um 13.45 Uhr an der Bushaltestelle Universität (Linie 9 und 11).

Die Lesung wird etwa eine halbe Stunde dauern, wer mag, setzt sich danach im Café Selma zusammen.

Sidur wurde in Ekaterinoslav, dem heutigen Dnipro geboren. Als Kind erlebte er den Holodomor, als Jugendlicher den Überfall deutscher Truppen auf die Sowjetunion. Er wurde eingezogen und schwer verwundet. Zeit seines Lebens setzte er sich mit den Themen Gewalt und Bedrohung der Menschheit durch den Menschen, aber auch Liebe und Sexualität auseinander. Inhalt und Form seiner Werke standen in deutlichem Widerspruch zu den sowjetischen Anforderungen. Sein Kelleratelier in Moskau wurde zu einem Treffpunkt auch für westdeutsche Intellektuelle, die sich für nichtoffizielle Kunst interessierten. Die freundschaftlichen Verbindungen zu ihnen und die Aufstellung seiner Skulpturen in Deutschland (u.a. „Treblinka“ in Berlin, „Den Opfern der Gewalt“ in Kassel, „Tod durch Bomben“ in Würzburg) sah Sidur als großes Glück an und als Zeichen, dass Versöhnung möglich ist. In Konstanz steht seit 1981 seine Skulptur „Die heutige Zeit“.